Heuschnupfen-Geplagte atmen auf, die Pollensaison ist fast zu Ende. Zwar war die Pollenbelastung in diesem Jahr insgesamt eher durchschnittlich, trotzdem wurden gemäss MeteoSchweiz einige Spitzenwerte gemessen. aha! Allergiezentrum Schweiz rät: Pollenallergiker wappnen sich am besten jetzt fürs nächste Jahr – mit einer Desensibilisierung.
Spitzenwerte und starke regionale Unterschiede – so zeigte sich die Pollensaison 2019: “Im Tessin startete sie mit den Haselpollen viel früher als normal, auf der Alpennordseite hingegen fast drei Wochen später”, resümiert Biometeorologin Regula Gehrig von MeteoSchweiz. Lokal erreichten Gräserpollen eine so hohe Konzentration wie nie zuvor, während die Eschen nur wenig Pollen produzierten.
Im Tessin wurden bereits am 30. Dezember 2018 mässige Pollenkonzentrationen gemessen. Dies entspricht 14 Tage vor dem Mittel der 25-jährigen Vergleichsperiode. Auf der Alpennordseite hingegen flogen die Haselpollen erst Mitte Februar. Eine Erklärung dafür könnte die vorangehenden tiefen Temperaturen sein. Die Intensität der Haselpollensaison war regional geprägt – von mässig bis extrem: In Visp wurde mit 607 Pollen pro Kubikmeter Luft der höchste Tageswert seit jeher verzeichnet. Die Birke zeigte sich im Gegensatz dazu eher unauffällig und zwar in der ganzen Schweiz. Der Grund für den eher schwächeren Pollenflug ist der zweijährige Blührhythmus des Baumes; im letzten Jahr hatte er ausserordentlich stark geblüht.
Ganz anders wiederum die Gräser: Sie flogen im Tessin ab Mitte April rund zwei Wochen früher los als im Schnitt. Das gute Wetter beeinflusste auch die Intensität des Pollenflugs: In Locarno registrierte MeteoSchweiz die bislang stärkste Gräserpollensaison überhaupt.
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Die Messwerte dieser Pollensaison zeigen, dass es von hoher Relevanz ist, die Pollenallergikerinnen und Pollenallergiker aktiv zu unterstützen. Zudem sollen verstärkt Studien in diesem Bereich durchgeführt werden. Ally Science leistet einen Beitrag dazu, indem der Bevölkerung für gewisse Regionen Pollenechtzeitdaten zur Verfügung stehen. Das Bedürfnis nach Echtzeitdaten ist bei den rund zwei Millionen Betroffenen in der Schweiz vorhanden. Für 2020 plant Ally Science, für weitere Regionen Echtzeitdaten anzubieten. Aufgrund diesen Messdaten wird den Allergikerinnen und Allergiker ermöglicht, ihre Medikation exakter anpassen.
Nebst der Verfügbarkeit von Pollenechtzeitdaten gibt es noch einen weiteren Grund, die Ally Science App ab sofort zu benutzen. „Je mehr Allergiker ihre Symptome in der App erfassen, desto mehr Erkenntnisse können wir für die Entwicklung eines individuellen Pollenfrühwarnung-System einfliessen lassen“, so Prof. Serge Bignens, Leiter Institut für Medizininformatik I4MI der Berner Fachhochschule BFH.
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Quelle: aha! Allergiezentrum Schweiz
Medienmitteilung „Eine Pollensaison mit Rekorden“